Endlich geht die Arbeit los!


Wie schon der Titel sagt ging es nach den drei Wochen Sprachschule dann endlich richtig los! Ich arbeite in dem YMCA Arequipa. Der liegt in einem Distrikt etwas außerhalb Arequipas Namens Horacio und ist deutlich kleiner als der YMCA in Lima. Die Verhältnisse dort sind etwas andere als im „Touristischen“ Zentrum. Die Straßen sind staubig, es gibt sehr viele kläffende Straßenhunde und auch die Häuser sehen etwas heruntergekommen aus. Ich habe die Häuser allerdings nur von außen gesehen.

 

Die Kinder haben zu Hause meistens kaum Platz oder keine Möglichkeit zu spielen, deshalb bietet der YMCA Programme an um den Kindern dies zu ermöglichen. Deshalb sind auch sehr viele Kinder in den Programmen.

 

 

Im YMCA arbeiten Hauptamtlich nur 3 Frauen. Elizabeth ist Psychologin und für sie ist der christliche Aspekt immer sehr wichtig, sie hilft manchmal bei Projekten mit ist aber auch viel für die Gespräche mit den Müttern verantwortlich. Marita die Ärztin ist der gefühlte Kopf des YMCA’s. Sie organisiert das meiste, macht die Einkäufe und ist dabei noch die einzige Ärztin in Horacio, weshalb die Schlange vor ihrem Büro immer sehr lang ist. Marie-Isabel ist recht neu, sie ist erst seit 1 Jahr im YMCA und die Soziologin. Sie arbeitet überall ein bisschen mit und hilft auch in den Projekten mit, außerdem übernimmt sie oft die Hausbesuche. Sonst arbeiten noch drei Studenten mit, jeweils aber immer nur ein Jahr. Gerade sind dies Kayla, Jorge und Maelo. Sie helfen wie wir überall mit, sind aber in den Programmen für die „Themen“ verantwortlich, nicht das christliche. Sonst gibt es noch ein paar ehrenamtliche Mitarbeiter, die mal hier und da mithelfen, die ich jedoch noch nicht wirklich miterlebt habe.

 

Bis Dezember hatten wir einen einheitlichen Wochenplan, der sich ab Januar jedoch wieder ändert.

 

Am Montag treffen wir uns morgens zu der Wochenbesprechung. Hier treffen sich alle entweder um 9 Uhr im YMCA, um 10 Uhr an der Sprachschule von Marita oder ganz selten im Haus von Elizabeth. Die Besprechung kann dabei von 15 Minuten bis zu 3 Stunden gehen, je nachdem wer da ist und was geplant wird. Wenn wir fertig sind gehen Hannah und ich immer in ein Café um auch schon mal grob zu planen was wir vorbereiten müssen.

 

 

Von Dienstag bis Freitag arbeiten wir immer von 14-18 Uhr, es kann auch später werden, je nach Projekt. Außerhalb der Programme spielen wir meistens mit den Kindern die gerade im Y sind, meistens UNO oder fangen, oder wir basteln etwas mit den Kindern.

 

 

Dienstag ist meistens recht entspannt, wir haben „Grupo de chicas“, also eine Mädchengruppe von circa 13-15. Die Gruppe leiten Hannah und ich alleine und hier geht es eigentlich nur um ein bisschen nette Zeit zusammen. Deshalb spielen, basteln oder backen wir eine Stunde zusammen.

 

 

Am Mittwoch haben wir zwei Gruppen in der Ludoteca*. Zuerst die Altersgruppe 5-6, in der Gruppe helfe ich meistens mit. Hier sind allerdings nur zwei Kinder, mit denen zuerst gepuzzelt und gelesen wird und danach gespielt. Gustavo möchte immer mit der Hai-Handpuppe spielen und ich spiele dann meistens mit den anderen Puppen das Opfer und das Woche für Woche, aber er fährt immer noch voll drauf ab. Danach kommt die Altersgruppe von 7-9 dran, mit viel mehr Kindern, meistens um die 12. Der Ablauf ist gleich nur ohne Haiattacken. Am Abend findet dann noch Programm für die Jugendlichen statt. Hier bereiten Hannah und ich immer ein Spiel und Recreaciones für den Start vor, danach machen die Studenten ein Thema wie z.B. sich selbst leiten, Handys, Ängste oder Zukunft. Passend zum Thema breiten Hannah und ich eine Andacht vor, meistens mit einer Veranschaulichung wie Theater, was zum Malen oder Schreiben oder eine Aufgabe. Zum Schluss schließen wir dann mit einem Gebet oder Lied ab.

 

 

Donnerstags haben wir alle Niños (Kinder), also ein anstrengender, chaotischer Tag. Zuerst von 6-9 danach von 10-13, mit jeweils 1,5 Stunden Programm. An sich ist das Programm wie bei den Jugendlichen aufgebaut, wir spielen zuerst, dann kommt das Thema der Studenten und zum Schluss eine kleine Andacht von Hannah und mir, aber alles etwas einfacher. Die Konzentration lässt auch schnell nach bei den Kindern, weshalb man was Interessantes vorbereiten muss, das die Kinder aufmerksam bleiben, was manchmal gar nicht so einfach ist. Aber die Kinder (vor allem die Mädels) sind meistens echt goldig und suchen sehr die Nähe. Nach dem Tag fallen wir meistens schon früh ins Bett.

 

 

Am Freitag haben wir zuerst wieder Ludoteca*, dieses Mal aber mit den älteren von 10-13. Hier spielen wir auf dem Innenhof zuerst ein Spiel und danach dürfen die Kinder Fußball und Volleyball spielen. Am Abend haben wir „Adolescentes“, die Teenager von 14-16. Das Programm ist genau das gleiche von den Jugendlichen und auch mit dem gleichen Thema.

 

 

Also wie du siehst haben wir, wenn wir im Y sind immer was zu tun, aber unser Vormittag ist meistens sehr entspannt.

 

 

*Ludoteca: In der Ludoteca haben die jüngeren Kinder Zeit mit den Spielsachen und uns Mitarbeitern zu spielen und einfach mal Kind zu sein. Außerhalb der Ludoteca dürfen sie zwar in den Innenhof, haben dort aber keine Spielsachen und müssen sich selbst beschäftigen. Die Älteren sind zu alt für Spielsachen und werden deshalb von uns mit Spielen und Sport beschäftigt.